Vom Bökelberg zu Effenberg Drucken
Aktuelles
Geschrieben von: Originalfuppe   

Kein seriöser Verein sollte sich Herrn Effenberg ins Management holen!!!

Ich habe großen Respekt vor der fußballerischen Leistung, welche Herrn Effenberg in seiner aktiven Laufbahn als Bundesligaprofi auszeichnete. Das wir uns nicht missverstehen. Auch dank ihm sind wir 1998 nicht abgestiegen. Er hat als Fußballspieler für Borussia Mönchengladbach immer seine Arbeit gemacht. Professionell.  Dafür hat er sich großen Dank verdient. Das bleibt für mich unvergessen.

Aber bevor man ihn als Gladbacher Jung oder als Borussias treuesten Fan verehrt, bevor man Sprüche wie: „ Ich trage die Raute im Herzen“ glaubt, sollte man sich vergegenwärtigen, dass er, nachdem er 1987 seine Bundesligakarriere bei uns begann, alsbald schon (1990) nach München zum FC Bayern ging. Und er ging nicht nur 1x von uns aus zum FC Hollywood (übrigens hat auch er maßgeblichen Anteil daran, dass der FC Bayern gern auch als FC Hollywood bezeichnet wird).

NEIN, er brachte dieses Kunststück 2 x fertig. 1998 zog es ihn erneut an die Isar. Klar, die Kohlen müssen stimmen. Der Schornstein muss ja rauchen. Das Geschäft läuft so. Die Bundesliga funktioniert so. Fast in jedem Verein. Habe ich das Recht, mir darauf meine Meinung zu bilden? Ich denke schon.

Denn man sieht daran ganz genau, dass für die Raute im Herzen gar kein Platz mehr war. An dieser zentralen und viel gepriesenen Stelle hockte bereits die $-Note. Oder glaubt einer, die gleichen Sprüche von wegen der Verbundenheit zur Borussia wurden auch den Bayernfans aufgetischt? So von wegen, ja, ich bin jetzt zwar bei euch in München aber eigentlich trage ich ja die Raute im Herzen.

Nee, nee.

Die Bayernfans werden wohl schön brav zu hören bekommen haben, was sie gerne hören. Nämlich, das Herr Effenberg dann jeweils ein Bayrischer Buar sei, ein Bazi, der den Stern des Südens im Herzen trage………. usw. usw. Das schmeichelt doch den Gehörknöchelchen.

Er kann ja auch fast alles machen, was er will. Darum geht es ja gar nicht. Er kann von mir aus auch Polizisten als Arschlöcher bezeichnen und/oder ihnen einen schönen Abend wünschen, wenn die ihm sagen, dass er zu schnell gefahren ist. Er kann das Rotationsprinzip über den Fußball hinaus auch bei der Wahl seiner Partnerinnen praktizieren. Er kann auch sein Geld vermehren, in dem er Hauptrollen in Seifenopern spielt und damit sein Privatleben vermarktet. Das geht mich ja alles gar nichts an! Wer von uns hat schon eine weiße Weste?!

Aber er sollte bedenken, dass die Glaubwürdigkeit in Bezug auf Borussia Mönchengladbach von mir in Frage gestellt wird. Und zwar nicht mal aufgrund seiner längeren Vergangenheit. Sondern hauptsächlich weil ich sehe, wie er sich jetzt vor einen  Karren spannen lässt und als Galionsfigur fungieren soll. Und das zu einem Zeitpunkt, der für uns Gladbach-Fans und vor allem für die Mannschaft nicht ungünstiger sein kann. Das wäre genau so, als wenn wir Fans jetzt, 3 Spieltage vor Schluss (oder 5?) Aktionen starten würden wie, Rücken zum Spielfeld oder keine Gesänge, keine Fahnen beim Spiel und andere Unmutsbekundungen.  Der Schaden wäre riesengroß. Niemals. Wir brüllen sie nach vorn. Mit allem, was wir haben. Bedingungslos.

Aber dem Herrn Effenberg scheint es  ja ein Bedürfnis zu sein, ausgerechnet jetzt Öl ins Feuer zu gießen. Das Ganze hat doch Methode.  Die Herren der „Initiative“ wissen doch auch, dass die Mehrheit für ihre Ziele sehr weit weg ist. Die Trauben hängen hoch. Aber was schadet es ihrem Vorhaben, jetzt schon ein paar Pfeile aus dem Köcher zu holen, Spitzen zu setzen und auf sich aufmerksam zu machen. Nichts. Aber Nutzen kann es Ihnen. Nämlich dann, wenn der SUPERGAU doch eintritt. Der so intelligent klingende, gern benutzte Begriff  des Whorst  Case Szenarios.

Denn, wenn wir doch absteigen, was unsere Mannschaft hoffentlich noch verhindern wird,  dann würde der Topf kochen. Dann könnte man sich als Umstürzler eventuell die Enttäuschung, die Verbitterung und, ja auch die Wut vieler Anhänger nutzbar machen. Dann gäbe es eine Abstimmung alá Effenberg, nämlich eine mit erhobenem Stinkefinger. 

Wer nicht glaubt, dass so etwas funktionieren könnte, sollte sich noch einmal die jüngst stattgefundene Landtagswahl in Baden/Württemberg zu Gemüte führen. Und ich lasse hierbei jegliche politische Richtungsdiskussion weg. Darum geht es nicht. Ich will hier auch nicht das Für und Wider von Atomkraft oder von Pressefreiheit darlegen. Ich will allein darauf aufmerksam machen, wie so etwas funktionieren kann.

Man hat gesehen, wie man Menschen beeinflussen kann. Sich deren Ängste nutzbar machen kann, denn die atomare Katastrophe in Japan hat die Menschen natürlich sehr verunsichert. Und im 24-stündigen 3-Schicht – Betrieb publiziert über die gewaltige Medienmaschinerie war sie der Hauptgrund für das Abstimmungsergebnis bei dieser Wahl.  Da hat man sich seitens der "Initiative" wohl gedacht, da geht doch was.

Dieses Beispiel würde erklären, warum Herr Effenberg und die „Initiative“ bereits vor dem Ende der Saison dermaßen die Öffentlichkeit suchen und wie die Herolde einhergehen. Herhören, herhören. Die Verkündung der Rettung.

Zwar beteuern die Herren immer wieder, auch sie wünschten sich den Klassenerhalt für Borussia Mönchengladbach. Das passt aber irgendwie nicht mit dem  Trommelwirbel zusammen, den sie derzeit veranstalten. In der jetzigen Situation!!!

Wie heißt es so schön: Bekennen kann sich der Mensch zu allem Möglichen und ist es darum noch lange nicht, weder in der Tat, noch im Wesen, noch im Denken. Sein kann der Mensch nur, was er ist. Na, hoffentlich kein Wolf im Schafspelz.  

Wenn ihr wirklich für Borussia seid, dann fahrt am Samstag nach Hannover, stellt (oder setzt) euch in die Gästekurve und brüllt unsere Spieler  nach Vorne zum Auswärtssieg.  Zeigt, dass ihr Borussen seid. Damit könnt ihr die Öffentlichkeit überzeugen . Mischt euch unter das Volk, das ihr zu bekehren versucht und setzt euch nicht in die VIP-Logen hinters Glas. Zieht euch ein Trikot an.

Ich kenne die ganzen Hinter/Beweggründe nicht. Ich kann nicht sagen, was da alles abläuft. Wer da welche Interessen hat. Weder bei Borussia, noch bei der „Initiative“. Ich bin auch kein Jurist und auch kein Betriebswirt. Die ganzen verschlungenen Tricks und Möglichkeiten, Geld zu vermehren sind mir fremd. Ich bin nur misstrauisch. Mir ist, als kreisen die Geier schon überm Park.

Ich lege hier auch nur meine persönliche Meinung dar. Kann sein, dass ich komplett daneben liege. Kann sein, viele haben eine völlig andere Meinung. Die akzeptiere ich auch. Ich spreche nur für mich, nicht mal für alle Kyffhäuser Fohlen.  Es ist ja auch ein heikles Thema. Ich kenne viele, die singen die alten Lieder und schwören Stein und Bein. Und dieselben Leute erzählen mir dann, wenn sie nicht mehr singen, wie egal es ihnen ist, ob das Stadion zum Beispiel Rhenus – Arena heißt. Hauptsache, es bringt Kohle. Es kratzt sie nicht, wenn jede Ecke, jede Einwechslung und  jeder Furz von den Wiesenhof Bruzzlern präsentiert wird. Und die klammern sich dann auch an Versprechungen von Leuten, die Borussia zum Global Player umfunktionieren wollen. Versprechungen, die bar jeder Vernunft sind. Aber egal. Das muss jeder mit sich selber abmachen.

 Ich will jetzt auch nicht über die schlechten Ergebnisse der Hinrunde nachdenken. Ich will jetzt alles dafür tun, was ich kann, damit die Spieler in den nächsten Spielen Unterstützung bekommen. Damit sie hören, trotz der desolaten Hinrunde stehen wir auf den Rängen. Denn wenn wir nicht da stehen, stehen dort  die Anderen. So eine grellgelbe Wand im eigenen Rund tat schon weh. Sehr weh.

Den Jungens auf dem Platz und dem Trainerteam auf der Bank wünsch ich vor allem einen freien Kopf. Keine Angst. Und viel Glück.

 

Also, bis Sonnabend in Hannover.

 

Euer Original.